Hungersnot auf Höchststand – Ein Zeichen setzen!

by 18. Juli 2022

Klimawandel, Pandemie, Energiekrise, Inflationshöhenflug – weltweit sind immer mehr Menschen von Hunger betroffen und die Lage verschärft sich beinahe täglich. 

Aktuell gehen laut Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen knapp 690 Millionen Menschen weltweit mit leerem Magen zu Bett. [1] Die Zahl der Menschen ohne gesicherten Zugang zu Nahrung könnte aufgrund teurerer Grundnahrungsmittel auf 1,6 Milliarden ansteigen und damit weltweit jeden Fünften betreffen. [2] 

Es gibt zahlreiche humanitäre Hilfsprojekte, die die Armen speisen und mit dem Nötigsten versorgen. So ist uns Muslimen geboten, den Bedürftigen zu gedenken, zu spenden, nicht verschwenderisch zu sein und stets das Maß zu halten. 

Nicht außer Acht zu lassen ist dabei ebenso die Ursachenbekämpfung:  

Fest steht, dass die Ursachen des Klimawandels – und damit für Dürre, Überschwemmungen und Hitzewellen – global verstrickt sind. Unsere Konsumentscheidungen beschränken sich nicht nur auf die von uns gekaufte Ware, denn diese sind als die Spitze des Eisberges zu verstehen. Unser Lebensstil wirkt sich samt der für uns nicht sichtbaren Wertschöpfungskette auf die Schöpfung Allahs aus.   

Es steht  außer Frage, dass die großen international agierenden Konzerne, ob aus der Automobil-, Öl-, Lebensmittel- oder Textilindustrie, einen nicht unerheblichen Beitrag dazu geleistet haben, dass der Spiegel des mit Plastikmüll übersäten und mit Schwermetallen belasteten Meeres weiter ansteigt und die Ernte immer mehr ausbleibt.  

Unterstützen wir die Industrien, welche Genmanipulation und den Einsatz giftiger Pestizide durchsetzen und zum Standard machen oder entscheiden wir uns durch ein angepasstes Kaufverhalten dagegen? An dieser Stelle kann sich jede und jeder Einzelne von uns fragen, wie er oder sie sich in dieser Sache positioniert und wie diese Position durch aktives Handeln zum Tragen kommt.  

Durch achtsamen Lebensmittelkonsum, Vermeidung von Verschwendung, das Beziehen regionaler und saisonaler Ware aus ökologischer Landwirtschaft sowie einer emissionsärmeren Lebensweise durch den reduzierten Fleischkonsum und Lebensmittelspenden können wir aktiv werden und ein Zeichen setzen. 

Allah ist wahrlich der Versorger (Ar-Razzaq) und hat die gesamte Schöpfung in ihrem perfekten Gleichgewicht erschaffen. 

Er gebietet gerecht zu handeln, das Gute zu mehren und das Schlechte zu mindern, wo wir nur können, selbst wenn es dem Gewicht eines Staubkorns gleicht. 

Quellen:  

[1] World Food Programme (o.J.): https://www.wfp.org/support-us/stories/donate?utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=13353406494&utm_content=126747623447&gclid=EAIaIQobChMI35S4_qqX-AIVho9oCR2U0gA6EAAYASAAEgK-3_D_BwE&gclsrc=aw.ds letzter Zugriff 04.06.2022. 

[2] The Economist (19.05.2022): The coming food catastrophe.  https://www.economist.com/leaders/2022/05/19/the-coming-food-catastrophe  letzter Zugriff am 05.06.2022.